Sonntag, 12. März 2017

Europa

Europa! Grande Dame der griechischen Mythologie und freudige Realität unserer Generation!


Aus einem leichten frösteln ist Dir eine ernsthafte Krankheit geworden. Hast vergessen, Dich rechtzeitig mit warmer Kleidung zu versorgen, mit guter Nahrung. Und nun hast Du Dir eine ernsthafte Krankheit eingefangen. Willst Du überleben, so darfst Du nun mitten in Deiner großen Not beginnen, Versäumtes nachzuholen. Warte nicht, bis man sich Deiner vollendet bemächtigt!

Warte nicht, bis man Dich zur Hure macht. Packe den Stier bei seinen Hörnern und reite ihn.

Dir ist kotzübel und es fährt auch gerade aus allen Löchern aus Dir heraus. Willst Du überleben, dann erinnere Dich an Deine Liebe, Deinen Willen und an Deinen Stolz! Erinnere Dich, wessen Kind Du bist! Erinnere Dich daran, weshalb Du geboren wurdest. Erinnere Dich, das Du das sehnsüchtige Ergebnis von unzähligen Generationen vor unserer Zeit bist. Die Sehnsucht so vieler Generationen, endlich alle in der Vergangenheit in Europa geführten Kriege als das anzusehen, das sie waren: menschenverachtend und nutzlos. Sie dienten nicht Deiner Prosperität. Nicht dem Wohl Deiner Menschen.

Und wenn Du einen Gast in Dein schönes Haus einlädst, er die Schwelle Deiner Türe überschreiten darf und Du Dich freust über seinen Besuch, dann zeige es Deinem Gast mit allen Dir vom Gastrecht zustehenden Mitteln. Gib ihm Speise. Gib ihm Trank. Und gib ihm Obdach. Zeige ihm, das Dein schönes Haus auch sein schönes Haus ist.

Doch wenn Dein Gast Deine Gastfreundschaft und Deine einladende Sprache missbraucht, wenn er zu Dir kam weil er dachte Du seiest zu schwach um für Deine eigenen Belange einzutreten, dann ziehe eine klare und eindeutige Grenze!

Gehe also hin und besorge Dir endlich warme Kleidung! Vergesse Deine Medizin nicht! Erhebe Dich vom Deinem Krankenlager und werde endlich erwachsen.

Europa, Dein Haus ist in Unordnung geraten. Despoten sind eingedrungen und haben versucht es zu verwüsten. Sie lassen nicht ab von Dir bis Du sie Deines Hauses verweist. So bringe es endlich in Ordnung. Und halte Dein Haus zusammen und eine es, mache es stark. Ein starkes Dach ruht, zusammen mit stabilen Wänden, auf einem stabilen Fundament.

Du bist ein Leuchtturm, umbrandet in stürmischer See. Fest stehst Du noch auf Deinem Sockel. Lasse Dich nicht Deines Fundamentes berauben!

Vergesse nie, wessen Kind Du bist! Steh auf! Sei standhaft. Sei stolz. Verteidige Dich! Sei gastfreundschaftlich einladend.

Europa!

Du Grande Dame der griechischen Mythologie und freudige Realität unserer Generation!


© Ralph Oberbillig


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Montag, 27. Februar 2017

Ich mach was krumm!

Ich mach was krumm!


Heute morgen.

Eine junge Frau auf dem Gehweg vor mir. In der linken Hand: die Handtasche. In ihrer rechten Hand: das Smartphone. Augenscheinlich: sehr in Eile. Gehe ich nicht gerade langsam, so entfernt sie sich doch rasch von mir.

Bild, mein inneres Auge: Labor, Versuchsaufbau.


Ein Affe steckt seine Hand tief in eine Öffnung in einer Wand. Dahinter befindet sich ein kleiner Hohlraum. In diesem wurde zuvor durch einen Menschen für den Affen plakativ sichtbar ein Leckerbissen platziert. Der Affe beobachtet aus sicherer Entfernung neugierig und sichtlich interessiert den Vorgang.

Anschließend wird der Affe zum Versuchsaufbau geführt. Er greift mit einer Hand in die Öffnung in der Wand und greift den ihm angebotenen Leckerbissen. Um an das verlockende Angebot zu gelangen, muss der Affe seine Hand mitsamt dem Leckerbissen wieder aus der Öffnung ziehen. Doch das gelingt ihm nicht. Mit dem Leckerbissen ist die Hand zu groß für die Öffnung und steckt fest.

Heute morgen. Eine junge Frau auf dem Gehweg vor mir. In der linken Hand: die Handtasche. In ihrer rechten Hand: das Smartphone. Augenscheinlich: sehr in Eile. Sie hat beide Hände in einer Öffnung. Im übertragenen Sinn. Und sie bekommt ihre Hände nicht aus der Öffnung heraus. Sie bekommt Ihren Leckerbissen nicht.

Menschen sind Beutegreifer. Wenn man ihnen etwas zu wirft, werden sie es fangen, greifen und behalten wollen. Nur: wann hast Du, ja Du, Deine Hände frei für neue Dinge? Kannst Du - auch gedanklich - loslassen? Fraglich.

Ich mach was krumm!

In einem der (un)sozialen Netzwerke steht jeweils ganz oben eine Frage: “was machst Du gerade?” Für mich eine Einladung. Beachte bitte das Fragezeichen hinter gerade: krumm. Also mach ich was krumm! Und jetzt beachte das schön gerade Ausrufezeichen. Kannst Du - auch gedanklich - loslassen? Fraglich.

Jetzt ist Fasnacht, Fasching, Fasnet, egal. Narri-Narro! Rosenmontag auf jeden Fall.

Gehörst Du zu denjenigen Menschen, die sich mit vollem persönlichem Einsatz und Engagement in die besagte Jahreszeit werfen? Du feierst sprichwörtlich bis zum umfallen. Voller Elan und Energie. Voller Freude. Und mit Trauer am Aschermittwoch. Alle Hemmungen fallen jetzt von Dir ab in dieser ausgelassenen Zeit. Das ist Dir sehr wichtig. Du nahmst extra Urlaub.

Was ist mit den restlichen 11 Monaten des Jahres? Kannst Du Dir vorstellen das Ganze einmal auf den Kopf zu stellen? Umzudrehen? Kannst Du Dir vorstellen, 11 Monate voller Elan und Energie, ja voller Freude Dich für die eigenen Belange einzusetzen? Und Fasnacht, Fasching, Fasnet, Narri-Narro, einfach mal sausen zu lassen? Wie weit würdest Du wohl kommen in Deinem Leben? Wie erfolgreich Du wärst! Du, ja Du, hättest Deine Hände frei für neue Dinge. Kannst Du - auch gedanklich - loslassen? Wie ich schon mehrfach erwähnte: fraglich.

Denn: um an das verlockende Angebot zu gelangen, muss der Affe seine Hand mitsamt dem Leckerbissen wieder aus der Öffnung ziehen. Doch das gelingt ihm nicht. Mit dem Leckerbissen ist die Hand zu groß für die Öffnung und steckt fest. Um die nächste Komfortzone zu erreichen, musst Du zuerst Deine alte bequeme Komfortzone verlassen. Und nur Deinen eigenen Fußspuren folgen. Stell keine Fragen. Tue es. Jetzt.

Ich mach was krumm!

Was wäre wenn doch?! Wie sähe dann Deine ganz persönliche Bilanz aus? Wie sähe Dein ganz persönlicher Erfolg aus?

Doch statt dessen bist Du nun schon wieder abgestürzt. Hast schon wieder über den Durst getrunken. Vielleicht bist auch Du in der Ausnüchterungszelle bei der Polizei aufgewacht. Orientierungslos und vollgekotzt. Du und die anderen Festzelthupen.

Ändere Dein Leben. Nicht irgendwann. Jetzt! Mach Du jetzt was krumm!


© Ralph Oberbillig


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